Über diesen Blog:
Gestartet hat alles mit einer WhatsApp-Gruppe – wo ich alle meine Freunde und Bekannte eingeladen habe, damit ich nicht 100x dasselbe schreiben muss, was gerade los ist und wie es mir geht – sondern alle gleichen Bescheid wissen.
Ich habe dabei auch (ganz uneigennützig) sehr direkt kommuniziert, dass ich
mich über Post und Nachrichten aller Art freue – und die Menge an Post und
Nachrichten, die mich seitdem erreicht hat ist überwältigend!
Ich habe mir überlegt, was mir als Betroffene jetzt gut tut:
Ganz viel Support!
Ich habe mir überlegt, was mir gut tun würde, wenn ich nicht die Betroffene,
sondern die Freundin/Familie/Bekannte wäre:
1.) Wissen ist Macht – Hier der Post, den ich dazu in die WhatsApp-Gruppe
geschickt habe:
„Diese WhatsApp Gruppe
hilft mir selbst auch ungemein: für mich ist Ungewissheit und die damit
verbundenen Ängste wahnsinnig Stressig- ich weiß lieber, was Sache ist und kann
somit dann auch dementsprechend handeln! Vielleicht geht es euch auch so! Ich
hoffe, dass meine Nachrichten euch helfen, das Ganze zu verstehen. An der Uni
habe ich Arzneimittel- Information unterrichtet- wie erkläre ich es
verständlich meinem Gegenüber. Hier in der Gruppe ist das Vorwissen mit der
Thematik enorm unterschiedlich- manche sind sogar in der Onkologie
spezialisiert, manche haben davor noch nie was gehört....ich versuche so gut
wie möglich, es für alle verständlich und informativ zu berichten.“
2.) Ich würde gerne irgendwas für die Betroffene tun wollen – deswegen die aktive
(und offensive) Aufforderung zu Post!
3.) Eventuell wäre ich verunsichert, wie ich mit der Betroffenen umgehen soll –
was darf ich sagen? Was nicht? Soll ich erzählen, wie es meinen Kindern geht?
Darf ich gute Neuigkeiten erzählen? Wie ist es mit schlechten News? Darf ich
meckern, wenn ich einen schlechten Tag hatte?
Für mich gilt: Absolut ja, zu allem! Klar, vielleicht habe ich gerade mit AML,
Chemo und Krankenhaus die „Trumpfkarte“ – aber ich will trotzdem wissen, wie es
meinen Lieben geht! Nur weil ich gerade eine harte Zeit durchmache und mein
Leben von heute auf nachher Kopf stand, heißt das nicht, dass für andere das
Leben nicht trotzdem weitergeht, der Alltag bewältigt werden muss oder man gerade
vielleicht auf Wolke7 schwebt! Und das ist auch gut so! Ich freue mich, wenn es
meinen Lieben gut geht – und ich leide trotz meiner eigenen Probleme mit, wenn
es ihnen nicht gut geht! Ich will andere nicht unnötig runterziehen, sondern
aufbauen – Unnötig Leiden – das ist doch bescheuert! Und wenn ich tatsächlich
merke, dass mal was kommt, womit ich gerade nicht umgehen kann, dann sag ich
das halt.
Tatsächlich hatte ich die letzten Monate den Blog einer
ehemaligen Stufenkameradin verfolgt – wie sie ihr todkrankes Kind palliativ
begleitet und dann diesen Herbst auch hat gehen lassen müssen. Dieser Blog
hatte mich immer extrem berührt, ich habe bei fast jedem Post geheult. Aber ich
habe das Gefühl gehabt, dass das ihre Art ist, mit der Sache umzugehen und
fertig zu werden. Jedes Mal, wenn ich einen Post gelesen habe, war ich dankbar,
wie gut es mir geht, er hat mich geerdet. Sie hat einen teilhaben lassen, was
es heißt, ein todkrankes Kind zu pflegen und hat damit meinen Horizont erweitert.
Ich habe auch etwas über die Krankheit ihrer Tochter erfahren, mich dazu weiter
eingelesen.
Wahrscheinlich war sie die Hauptinspiration für diesen Blog.
Ich möchte zum einen meinen momentanen „Alltag“ beschreiben – was passiert
gerade, wie läuft das dann ab – und damit (hoffentlich) ein paar Ängste nehmen,
so wie ich sie hatte, weil ich, vermutlich wie viele andere, Chemotherapie mit
viel Schmerzen, Übelkeit und anderen schlimmen Nebenwirkungen assoziiert hatte.
Ich möchte informieren: über die Krankheit AML, die Behandlung, als Apothekerin
natürlich (! ;)) speziell die Pharmazeutischen Aspekte… Einmal „wissenschaftlich
fundiert“ mit Quellenangaben, etc – aber auch „einfach erklärt“ – so dass es
zum Beispiel auch meine Neffen verstehen können.
„Fun facts“ und Kuriositäten dürfen nicht fehlen.
Ich möchte versuchen, meine Gedanken und Gefühle über die Krankheit und „mein
Schicksal“ von verschiedenen Positionen aus zu beleuchten, vielleicht ein paar
Denkanstöße liefern, die sich dann vielleicht auch auf andere Aspekte des
Lebens übertragen lassen.
Mal schauen, was draus wird.
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